Vertrauensbildung durch eine zuhörerspezifische Argumentation

Sie müssen vor einer größeren Gruppe einen Vortrag oder eine Präsentation halten?
Ihnen ist es wichtig dabei eine gute Beziehung zu Ihren Zuhörenden aufzubauen?

Folgende Aspekte werden Ihnen dann bei der Vorbereitung Ihres Vortrags helfen:

Bild: eigene Darstellung

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Die Vertrauenswürdigkeit eines Vortragenden bzw. einer Vortragenden liegt zu u.a. darin begründet, ob die Einstellungen, Fragen, Hoffnungen und Sorgen der Zuhörerschaft von ihm bzw. ihr bedacht und verstanden wurden und ob in der Rede darauf einge-gangen wird. Deshalb ist es wichtig sich der Unterschiedlichkeit der Zuhörenden bewusst zu sein, um ihre Bedürfnisse und Fragestell-ungen zu erkennen und wahrzunehmen. Dadurch kann ein konkreter Nutzen für das Publikum geschaffen werden. Ein hinreichendes Bild wird erst durch die Gesamtheit der verschiedenen Ansichten vermittelt, weshalb durch den Perspektivwechsel eine zuhörerspezifische Argumentation erarbeitet werden kann. Denn in den meisten Fällen gibt es keinen Vortrag mit einem allgemeingültigen Anspruch, sondern nur eine Annäherung mittels mehrerer Perspektiven. Dadurch sind die Zuhörenden in der Lage eine Wahl zu treffen, eine Entscheidung zu fällen oder eine Handlung zu initiieren.

Doch wie kann man sich nun diesen unterschiedlichen Fragen und Perspektiven annähern?
Hierfür empfehle ich zwei unterschiedliche Methoden:

  1. Der Vorannahmen-Booster
    Die Methode dient dazu mögliche Vorannahmen, Vorurteile oder Einwände im Vorfeld zu identifizieren. Dies ist besonders relevant bei kontroversen oder strittigen Themen. Zunächst wird das Redethema definiert. Im Anschluss werden alle bestehenden Voran-nahmen zum Redethema aufgelistet. Dies kann in Tabellenform geschehen, wobei die Vorurteile in die linke Spalte eingetragen werden. Ggf. können auch themenfremde Personen nach ihren Vorannahmen und Vorurteilen befragt werden. Im Anschluss können die Vorannahmen gewichtet werden und zu jedem Einwand eine Gegenannahme formuliert werden. Diese Gegenannahme wird in der rechten Spalte der Tabelle festgehalten. Als weitere Möglichkeit kann zu jeder Vorannahme eine Liste erstellt werden mit Bedingungen unter denen dieser Einwand nicht besteht.

  2. Die Vorher-Fragen
    Die Vorher-Fragen dienen dazu den ungefähren Vorwissensstand und wichtige Fragen des Publikums zu erkennen. Zunächst muss das Publikum hinsichtlich seiner Heterogenität untersucht werden. Es gilt also zu untersuchen, ob es Unterschiede im Vorwissen und in den Interessen zwischen verschiedenen Zuhörergruppen gibt. Diese Gruppen sind dann ggf. voneinander abzugrenzen.
    Im Anschluss schlüpft man in die Perspektive der jeweiligen Zuhörergruppe und formuliert aus deren Sichtweise Verständnis- und Interessensfragen. Dabei dienen die die W-Fragen als Basis. <Was? Wie? Wer? Warum? Wo? Wann? Wozu?>

Zusammenfassung: Die Beziehungsbildung zwischen einem Vortragenden bzw. einer Vortragenden und den Zuhörenden liegt zu einem großen Teil darin begründet, ob er bzw. sie die Bedürfnisse und Fragen der Zuhörenden erkennt und zuhörerspezifisch beantwortet. Deshalb müssen die verschiedenen Perspektiven eines Publikums in der Vorbereitung eines Vortrags exploriert werden. Dabei helfen die beiden Methoden Vorannahmen-Booster und Vorher-Fragen.

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