Die Sprachraum-Trainerausbildung

Das Team Sprachraum bietet ab Dezember 2017 eine neuen Ausbilungsjahrgang der Sprachraum-Trainerausbildung an. Das Team von Sprachraum verbindet dabei herausragende Kompetenz mit Herzlichkeit und großem Engagement und geben genau das in dieser Ausbildung weiter.

Quelle: Sprachraum eG

Quelle: Sprachraum eG

In der Sprachraum-Trainerausbildung erhalten Sie eine überfachliche Qualifikation als Trainer bzw. als Trainerin in der Erwachsenenbildung. Mit dem vermittelten Wissen, dem ausgebildeten Können und der entwickelten Haltung, können Sie anschließend unterschiedlichste fachliche Trainings konzipieren und durchführen.

 

Im Verlauf der Ausbildung begleitet das Team Sie dabei, für ein Themengebiet ein Training zu konzipieren. Werden Sie Teil einer neuen Trainer-Generation!

Hier können Sie sich Informationen zur Trainerausbildung als pdf Herunterladen:
Infomappe_Sprachraum Trainerausbildung.pdf

Termine und weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.sprachraum.org/trainerausbildung/

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Der kreative Prozess unter der Lupe

Unter einem kreativen Prozess im engeren Sinne, werden die psychischen und kognitiven Abläufe verstanden, die zur Hervorbringung eines neuartigen Produktes führen. In der Literatur über kreatives Denken werden häufig Phasenmodelle beschrieben, die jedoch unter der Voraussetzung stehen, dass der kreative Prozess bei allen Menschen ähnlich oder gleich abläuft. Dabei wird der kreative Prozess meist als Reorganisation von Wissen betrachtet, der sich mit Hilfe von assoziativen Elementen und neuen Kombinationen formt.

Quelle: eigene Darstellung

Quelle: eigene Darstellung

Dabei dient ein Modell als Ausgangspunkt vieler Betrachtungen des kreativen Prozesses: das Phasenmodell von Graham Wallas, das bereits in den 1920er Jahren entstand und in seiner Abhandlung “The art of thought” 1926 veröffentlicht wurde. Diese Modell unterteilt den kreativen Prozess in vier aufeinander-folgende Phasen:

 

  • Präparation
    Zunächst muss die Aufgaben- oder Problemstellung definiert und geklärt werden. Davon ausgehend werden relevante Informationen gesammelt und brauchbares Wissen aktiviert. Dabei geht es um die Erhebung möglichst vieler und gehaltvoller Informationen. Diese Wissensbasis dient der differenzierten, reflektierten und unvoreingenommenen Betrachtung des Gegenstands.

  • Inkubation
    Diese Phase wird beschrieben als un- oder vorbewusste Weiterverarbeitung der Inhalte, d.h. es geschieht keine aktive Beschäftigung mit der Aufgabenstellung. Diese Denkvorgänge sind somit der Einsicht und dem Bewusstsein vorenthalten.

  • Illumination
    Sie wird charakterisiert als eine plötzliche und sinnhafte Einsicht, die zur Problemlösung führt. Sie ergibt sich unmittelbar aus der Inkubationsphase und stellt die Synthese der unbewussten Prozesse dar.

  • Evaluation
    Hier handelt es sich um eine Phase der Reflexion und Bewertung, da sich nicht jede Idee als gewinnbringend bewahrheitet. Dabei müssen vor allem Aspekte der Neuartigkeit, Angemessenheit, Umsetzbarkeit und Sinnhaftigkeit beurteilt werden. In dieser Phase geschehen deshalb noch weitere Veränderungen und Anpassungen des Produkts.

Phasenmodelle können verwendet werden, um kreative Prozesse retrospektiv zu beschreiben oder um diese zu fördern und zu unterstützen. Sie dienen dabei als Hilfestellung in theoretischer wie auch empirischer Hinsicht. In der Praxis lässt sich beobachten, dass diese angenommenen Phasen durchaus nicht chronologisch ablaufen. Es ist viel mehr ein sich wiederholender Zyklus, der mit Hilfe von Reflexions- und Feedbackschleifen passiert. Dabei können Phasen oszillierend oder gleichzeitig ablaufen. So wurden in der wissenschaftlichen Diskussion über mögliche Phasen des kreativen Prozesses auch viele Modifikationen vorgeschlagen. Dabei handelte es sich vor allem um Hinzufügungen von Phasen, wie z.B. die “Phase der Frustration”, die “Phase der Kommunikation” oder die “Phase der Problemklärung”.

Ziel wissenschaftlicher Forschung darf es jedoch nicht sein, mögliche Phasen als solches zu identifizieren. Die Forschung sollte sich auf die kognitiven Prozesse innerhalb der Phasen konzentrieren. Erst wenn diese Denkprozesse exploriert und beschrieben werden können, ist man dem Phänomen der Kreativität weiter auf die Spur gekommen.

Zusammenfassung: Kreative Prozesse werden in der wissenschaftlichen Literatur häufig mittels Phasenmodellen beschrieben. Das Modell von Graham Wallas mit seinen vier Phasen Präparation, Inkubation, Illumination und Evaluation, dient dabei vielmals als Ausgangsbasis. Ziel wissenschaftlicher Forschung sollte jedoch vielmehr die Exploration der kognitiven Prozesse an sich sein.

 

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Körpersprache und Körperausdruck

Ein motivierter und engagierter Sprecher ist in der Lage seine Zuhörer zu begeistern und mitzureißen. Dieses Engagement für das Thema und für die Zuhörer lässt den Redner meist charismatisch und authentisch wirken. Ein hohes Maß an Engagement und Begeisterung vermittelt sich durch einen intensiven Kontakt mit den Zuhörern, einen lebendigen stimmlichen und sprecherischen Ausdruck, sowie einen unterstützenden und präsenten Körperausdruck.

Sprechende wirken in jeder Kommunikationssituation also über drei Ausdrucksebenen:

  • Verbale Ebene (Sprache)

  • Paraverbale Ebene (Stimme und Sprechausdruck)

  • Extraverbale Ebene (Körpersprache und Körperausdruck)

Es handelt sich dabei um die sichtbaren und hörbaren Zeichen, die wir während des Sprechens zeigen. Die einzelnen Ebenen hängen dabei stark miteinander zusammen und beeinflussen sich gegenseitig. Ein Sprecher wird dann als besonders kompetent und authentisch wahrgenommen, wenn sein Ausdrucksverhalten in sich kongruent und angemessen erscheint. Kongruent bedeutet, dass alle drei Ebenen zueinander passende Aussagen transportieren. Angemessen bedeutet, dass die Zuhörer die Ausdrucksweise passend zu Situation, Person und Thema empfinden.

Foto: Joshua Burkert

Foto: Joshua Burkert

Im Folgenden möchte ich näher auf den Körperausdruck und die Körpersprache eingehen. Der Körperausdruck besteht losgelöst vom Sprechen, bezieht sich aber unmittelbar auf den Sprechprozess. Dabei begleitet, intensiviert oder ergänzt der Körperausdruck das verbalsprachliche Handeln.


Gestik
Als Gestik werden die Bewegungen der oberen Extremitäten verstanden. Dies umfasst Bewegungen der Arme, Hände und der einzelnen Finger. Die Gestik ist teilweise konventionalisiert, was weniger Interpretation notwendig macht. Eine offene Grundhaltung der Arme fördert die Bereitschaft zum Gestikulieren. Die Arme sollten sich dabei oberhalb der Körpermitte befinden. So kann die Gestik genutzt werden um das Gesagte zu unterstützen.

Mimik
Mimik bezeichnet das Zusammenspiel der gesamten Gesichtsmuskulatur. Hier vermitteln sich besonders Emotionen und Stimmungen. Für den mimischen Ausdruck ist deshalb vor allem die innere Haltung sehr wichtig. Bestimmte Emotionen und spezifische Ausdrücke werden durch das differenzierte Zusammenspiel bestimmter Muskelgruppen erzeugt. Besonders wichtig sind dabei Stirn, Augen, Augenbrauen, Nase und Mund.

Blickkontakt
Der Blickkontakt hat eine sehr wichtige kommunikative Funktion. Das Aufrechterhalten oder Abbrechen von Blickkontakt ist ein wichtiges interaktionales Merkmal. Der Augenkontakt sichert die Aufmerksamkeit und die persönliche Ansprache der Zuhörer und hilft auf diese Weise bei der Vermittlung der Inhalte. Längeres Unterbrechen des Augenkontaktes kann als Zeichen starker Distanzvergrößerung wahrgenommen werden.

Körperhaltung
Der Körper kann eine sehr große Vielfalt an Haltungen und Positionen einnehmen. Zusammengefasst bezeichnet man diesen Bereich auch als Kinesik. Dabei lassen sich die Einzelteile der Körpers in ihrem Verhältnis zueinander betrachten, genauso wie Körperpositionen im Raum. Ein aufrechter und sicherer Stand unterstützt eine positive Außenwirkung.

Bewegung im Raum
Dazu gehören das Distanzverhalten, Bewegungsrichtung und Bewegungstempo. Das Distanzverhalten ist u.a. kulturell und sozial geprägt. Raumverhalten ist immer interaktional zu begreifen, da das Verhalten einer Person immer in Beziehung zum Raum einer anderen Person zu verstehen ist.

 

Möchten Sie Ihren Körperausdruck verbessern?

In meinem Ebook “Auffallend stimmig!” erhalten Sie detaillierte Informationen zu einem wirksamen Stimm- und Körpersprachtraining. Viel Spaß beim Lesen!


Zusammenfassung: Kommunikatives Ausdrucksverhalten besteht aus den drei Ausdrucksebenen Sprache, Stimme und Körper. Ein kongruentes Verhalten auf diesen drei Ebenen unterstützt eine positive und authentische Außenwirkung. Bei näherer Betrachtung der körpersprachlichen Ebene können Gestik, Mimik, Blickkontakt, Körperhaltung und Bewegung im Raum unterschieden werden.

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Six Thinking Hats

Quelle: eigene Darstellung

Quelle: eigene Darstellung

Die 6-Hüte-Technik (im Original "Six Thinking Hats") ist eine Kreativitätstechnik von Edward de Bono. Bei dieser Methode soll ein Thema oder eine Fragestel- lung aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden. Diese Perspektiven werden durch die so- genannten Denkhüte symbolisiert. Jeder Hut vertritt dabei eine bestimmte Problemlösequalität, Position oder Denkrichtung.
 

Die Denkhüte gewährleisten, dass alle unterschiedlichen Perspektiven ausreichend berücksichtigt werden. Im Original von Edward de Bono gibt es folgende Hutfarben mit ihrer jeweiligen Bedeutung:

  • Der weiße Hut steht für eine...
    neutrale Haltung: faktisch orientiert, achtet auf Daten und Informationen, Sachlichkeit

  • Der rote Hut steht für eine...
    emotionale Haltung: Gefühle, Intuitionen, Erlebensbezug

  • Der gelbe Hut steht für eine...
    positive Haltung: Vorteile, Möglichkeiten und Chancen, optimistisch

  • Der schwarze Hut steht für eine...
    negative Haltung: Nachteil, Risiken und Gefahren, pessimistisch

  • Der grüne Hut steht für eine...
    kreative Haltung: Ideen, Neues und Alternativen, originell und erfinderisch

  • Der blaue Hut steht für eine...
    objektive Haltung: Synthese, Schlussfolgerung und Metaposition

Die Methode hilft folglich bei der Integration unterschiedlicher Sichtweisen. Diese Kreativitäts- technik wird auch häufig als Diskussionsmethode verwendet. Die Positionen können auch ergänzt oder ausgetauscht werden, um dem Thema besser gerecht zu werden. Es können auch real existierende Perspektiven verwendet werden.

Zusammenfassung: Die Kreativitätstechnik 6-Hüte-Technik dient der Betrachtung eines Problems oder einer Fragestellung aus 6 unterschiedlichen Denkrichtungen bzw. Perspektiven. Die Methode hilft folglich bei der Integration unterschiedlicher Sichtweisen.

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Three good things

Heute habe zusammen mit Kollegen zu Mittag gegessen. Drei von Ihnen haben am Vormittag noch einen Workshop geleitet und waren froh, wie gut alles gelaufen ist. Als sie noch über den Verlauf sprachen, meinte eine meiner Kolleginnen zu einer Anderen: „Es war wirklich schön, was Du heute Morgen mit den Teilnehmenden zum Einstieg gemacht hast… man hat richtig gemerkt, wie gut gelaunt sie dann waren.“ Ich ganz neugierig: „Was hast Du gemacht, Alice?“

Alice Murschall ist eine ganz liebe und sehr kompetente Kollegin u.a. mit den Arbeitsschwer- punkten Gesundheit, Stressbewältigung und Resilienz. Heute morgen hat sie eine Übung aus dem Bereich der Positiven Psychologie gemacht, die sich „Three good things“ (von Martin Seligman) nennt. Ich selbst finde diese Übung ganz toll, um den eigenen Fokus immer wieder auf das Positive zu legen, und nicht in den schwierigen, komplizierten oder unangenehmen Dingen des Lebens zu versinken.

Foto: Julia Rupprecht

Foto: Julia Rupprecht

In der Übung „Three good things“ geht es darum die schönen Dinge, die uns an jedem Tag begegnen, wahrzunehmen. Und dabei kommt es nicht auf die großen Dingen an, sondern viel mehr auf die kleinen Freuden, die uns den Alltag bereichern und verschönern können. Versuchen Sie eine Woche lang sich am Abend drei positive Dinge aufzuschreiben, die für Sie an diesem Tag von Bedeutung waren und überlegen Sie sich dann, warum diese Dinge geschehen sind bzw. was Sie persönlich dazu beigetragen haben. Und Sie können dieses Ritual dann auch zusammen mit anderen machen. So können Sie z.B. am Ende eines Arbeitstags mit Kollegen, Partner oder Partnerin oder einem guten Freund / einer Freundin darüber sprechen, was heute alles Gutes geschehen ist.
Kleiner Tipp dabei: Aufschreiben wirkt stärker, als das bloße Aussprechen. Außerdem kann man sich dann auch noch nach ein paar Tagen leichter daran erinnern, was in dieser Woche schon alles Gutes passiert ist.

Zusammenfassung: Mit der Übung „Three good things“ von Martin Seligman, Begründer der Positiven Psychologie, kann man den eigenen Wahrnehmungsfokus auf die positiven und schönen Erlebnisse im Alltag richten. Auch sehr kleine Dinge tragen viel Freude in sich, die wir leicht im Alltag übergehen. Deshalb kann man am Ende eines Tages drei positive Erlebnisse oder Dinge aufschreiben und (wenn man das möchte) diese auch teilen.

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Mit Klarheit und Struktur Inhalte vermitteln

Eine klare Strukturierung eines Vortrags dient der Orientierung des Publikums. Aufbau und Inhalte werden dadurch nachvollziehbar und verständlich dargestellt. Folglich können die Zuhörer länger und aufmerksamer mitdenken. Die Dreiteilung in Einleitung, Hauptteil und Redeschluss stellt dabei einen grundlegenden Redeaufbau dar. Jeder Redeteil erfüllt wertvolle Funktionen. Zudem ist auf schlüssige Übergänge zwischen den Redeteilen zu achten, damit die Rede in sich konsistent bleibt.

Funktion der Einleitung
Der Redeeinstieg ist eine besonders wichtige Phase. Hier wird der Kontakt zum Publikum hergestellt und das Vortragsthema auf ansprechende Weise eingeführt. Sympathie, erwartete Kompetenz des Redners und erwartete Relevanz des Themas werden bereits in einer frühen Phase vom Publikum antizipiert. Diese Vorgänge müssen aber nicht bewusst passieren. Die genannten Faktoren können Einfluss auf die Bereitschaft zum Zuhören nehmen. Ein gelungener Einstieg erfüllt folgende Aufgaben:

  • Kontakt und Beziehungsebene zu den Zuhörenden herstellen

  • Aufmerksamkeit und Interesse am Thema wecken; Relevanz des Themas aufzeigen

  • Hinführung zum Thema und Orientierung über den weiteren Verlauf

Funktion des Hauptteils
Die Gestaltung des Hauptteils ist stark vom Redeziel abhängig. Deshalb muss sich der Redner im Klaren sein, ob er zur Information, zur Meinungsbildung oder zu einem bestimmten Anlass spricht. Häufig steht das Entwickeln von Lösungen zu einer bestimmten Problemstellung im Zentrum des Interesses. Deshalb ist es wichtig auf eine Betrachtung des Themas aus verschiedenen Blickwinkeln zu achten. In Abhängigkeit vom Redeziel übernimmt der Hauptteil folgende Aufgaben:

  • Information (Erkenntnisse, Thesen, Beispiele, Experimente,...)

  • Überzeugung (Argumente und Gegenargumente, Beweise, Vergleiche, Fallstudien,…)

  • Dramatisierung (Besonderes, Außergewöhnliches, Unerwartetes, Emotionalisierendes, Motivierendes,...)

Funktion des Schlusses
Nach dem Hauptteil ist es wichtig die Rede insgesamt abzurunden. Deshalb sollte auf den Redeschluss nie verzichtet werden. Die Kernbotschaften werden im Schluss nochmals herausgestellt. Bei Zeitdruck empfiehlt es sich stattdessen im Mittelteil der Rede zu kürzen. Der Abschluss einer Rede sollte auch klar erkennbar und gegenüber dem Hauptteil deutlich hervorgehoben sein. Der Redeschluss erfüllt folgende, wichtige Aufgaben:

  • Festigung und Sicherstellung des Redeziels

  • Hervorheben und Zusammenfassen der wichtigsten Erkenntnisse

  • Beziehung zu den Hörern sichern; Wertschätzung des Publikums zum Ausdruck bringen

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Zusammenfassung: Die Gliederung mit Einleitung, Hauptteil und Schluss stellt einen grundsätzlichen Redeaufbau dar. Diese Teile übernehmen verschiedene Aufgaben und Funktionen bei der Redegestaltung und sind für den Erfolg eines Vortrags mit verantwortlich.

 

Experten für die Stimme

Zu Beginn diesen Jahres hat ein neuer Coachee ein Stimmtraining bei mir aufgenommen. Er hat die erste Coachingstunde von seiner Partnerin geschenkt bekommen, nachdem er diesen Wunsch schon längere Zeit mit sich herum getragen hat. Sie hat mich über Empfehlungen ausfindig gemacht.
Nachdem die erste Sitzung vorbei war, er seine Sachen zusammengepackt hatte und in der Tür stand, meinte er, dass er nun sehr froh sei. Er hatte zuvor schon immer und immer wieder gesucht, aber wusste nicht wirklich an wen er sich wenden könne und solle. So groß undunübersichtlich sei das Angebot, vor allem wenn man sich im Internet schlau macht.

Geht es Ihnen so ähnlich? Suchen Sie professionelle Unterstützung zum Thema Stimme? Wer schon mal nach einem Trainer oder Therapeuten gesucht hat, weiß wie groß und unübersichtlich das Angebot ist. Deshalb ist es gut einige Orientierungspunkte zu haben, um schließlich bei der richtigen Adresse zu landen. Denn mit dem Thema Stimme beschäftigen sich unterschiedliche Disziplinen und Personen. Hier eine Übersicht zu den wichtigsten Disziplinen:


Phoniatrie & HNO-Heilkunde

Hierbei handelt es sich um zwei medizinische Fachgebiete, die sich mit Erkrankungen der Stimme und Sprechens beschäftigen. Die Phoniatrie ist das Fachgebiet für Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen, sowie kindliche Hörstörungen. Der Phoniater ist also der Arzt, den Sie als erstes ansprechen können, wenn es um Stimmprobleme geht. Machen Sie ein Termin aus, wenn Sie wiederkehrend Probleme, wie z.B. Heiserkeit oder Sprechanstrengung verspüren.

Logopädie & Sprachtherapie
Hierbei handelt es sich um die therapeutische Fachdisziplin, die sich mit Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen auseinandersetzt. Um eine Therapie aufzunehmen, brauchen Sie ein Rezept vom HNO-Arzt bzw. Phoniater. Achten Sie darauf, einen Therapeuten zu finden, der sich auf die Behandlung von Stimmstörungen spezialisiert hat. Ihr behandelnder Arzt kann Ihnen sicherlich empfehlenswerte Praxen in Ihrer Nähe nennen.

Sprecherziehung
Das Fachgebiet der Sprecherzieher ist das der mündlichen Kommunikation. Hierunter fallen Teilaspekte wie Rederhetorik, Gesprächsrhetorik, Argumentation, Sprechkunst, Atem- und Sprechtechnik. Sie können ein privates Training bei einem Sprecherzieher aufnehmen. Einige Sprecherzieher haben ebenfalls eine Krankenkassenzulassung, so dass Sie mit einer Überweisung des Arztes behandelt werden können. Adressen finden sie bei der Gesellschaft für Sprechwissenschaft und Sprecherziehung (DGSS).

Gesang und Schauspiel
Hierbei wird die Stimme vor allem unter künstlerischen Aspekten betrachtet. Dementsprechend ist das Feld sehr heterogen. Wer Lust hat zu singen, sollte sich zunächst über die Stilrichtung klar werden: Klassischer Gesang? Jazz-Rock-Pop? Musical? Wenden Sie sich Bei Fragen zunächst an Ihre örtliche Musikschule oder an den Bund Deutscher Gesangspädagogen (BDG), um Adressen von Gesangslehrern zu bekommen. Auch bei Laientheater- oder Improtheatergruppen kann man sich und seine Stimme erproben. Schauen Sie doch mal, welche Bühnen es in Ihrer Nähe gibt.

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https://www.julia-training.com/stimmtraining

In der Summe meiner Durchschnittlichkeiten...

„In der Summe meiner Durchschnittlichkeiten bin ich fast schon wieder außergewöhnlich.“

Dieser Satz steht auf einem Post-it und klebt auf meinen Unterlagen. Ich zeige ihn meinem Kollegen Malte. Lachend bemerkt er, ich könne den Satz gut und gerne auf ein T-Shirt drucken, da er so vielschichtig und originell wäre. Es muss nicht gleich ein T-Shirt sein, aber Maltes Hinweis ermutigt mich, meine Gedanken dazu in einem kleinen Text zusammenzufassen.

Bild: Julia Rupprecht

Bild: Julia Rupprecht

Der Satz begleitet mich nun schon einige Jahre. In meiner Erinnerung ist er von mir. Ich weiß zumindest nicht von wem ich ihn sonst habe. In diesem Satz steckt eine gewisse Sehnsucht. Die Sehnsucht etwas Besonderes zu sein: Für jemanden. Wegen etwas. Weil man ist. Die Sehnsucht die eigene Einzigartigkeit zu erfahren, darin gesehen zu sein und Anerkennung zu finden. Ich glaube den meisten ist dieses Gefühl schon einmal begegnet. Gleichzeitig zeigt der Satz die eigene Normalität, die eigene Gewöhnlichkeit und auch Begrenztheit. Das ist nicht schlimm. Es ist einfach, auf eine dem Leben inne wohnende Art und Weise. Es ist wie die ironische Randnotiz der eigenen Menschlichkeit und des eigenen Lebens.


Als Trainerin kann ich mich nun fragen, ob es nicht sogar mein Job ist, Menschen dabei zu helfen ihre Durchschnittlichkeiten zu überwinden, um immer außergewöhnlicher zu werden.
Das Gefühl eines Defizits ist ja meist der Auslöser ein Training machen zu wollen. Menschen kommen also zu mir mit dem Wunsch etwas besser zu können. Der Ansporn ist dabei häufig eine Mittel-Zweck-Relation, also ein „besser-um“.
„Ich möchte besser präsentieren, um meine Produkte erfolgreicher zu verkaufen.“
„Ich möchte eine klangvollere Stimme, um in Gesprächen stärker zu führen.“
„Ich möchte (…), um (…)“

Wir sind häufig von Zielen und Zwecken getrieben. Das ist per se nicht schlecht und verhilft sicherlich zu einer hohen Leistungsfähigkeit. Manchmal stelle ich mir jedoch die Frage, woher jemand die persönliche Motivation nimmt ein solches Ziel zu formulieren und als das Eigene zu propagieren. Ist es eine innerlich empfundene und stimmige Motivation?

Im Extremfall machen sich Menschen dabei selbst zu Objekten: Sie erheben Daten über sich, um sich selbst und die eigenen Verhaltensweisen zu vermessen. Ziel ist die Ableitung von Maßnahmen um irgendetwas effizienter, effektiver und besser zu machen. In meinem Bekanntenkreis habe ich einen bekennenden Selbstoptimierer. Ich bin jedes mal auf’s Neue fasziniert, was Flo anscheinend alles trackt, erhebt, untersucht und optimiert. Flo ist Vorreiter und Vordenker der Quantified Self-Bewegung und es scheint für ihn gut zu sein und zu funktionieren. Ja und auch ich bemerke eine gewisse Neugier und weiß doch, dass das Quantified Self keine Option für mich darstellt: Als Wissenschaftlerin weiß ich wie komplex der Umgang mit Daten, ihre Auswertung und Interpretation ist. Als Trainerin und Coach weiß ich wie komplex und vielschichtig persönliche Veränderungsprozesse und deren Steuerung sind. Als Mensch stelle ich mir die Frage, welche gelebte Konsequenz und Veränderung in meinem Leben entstehen soll, so dass ich mich in einer resonanten Weltbeziehung befinde. So dass ich die Welt zum Antworten bringe, weil ich da bin: Wie entsteht also Sinnhaftigkeit zwischen mir und der Welt? Das ist für mich die wesentlich spannendere Frage…

Wenn ich mir nun also wieder die Frage stelle, ob es als Trainerin nicht mein Job ist, Menschen dabei zu helfen ihre Durchschnittlichkeiten zu überwinden, um immer außergewöhnlicher zu werden, kann ich also getrost antworten: Ach, lasst mal die Leute so sein wie sie sind. Doch bitte nicht missverstehen! Das ist keine Ablehnung von Qualifizierung oder Weiterentwicklung. Ganz im Gegenteil. Es ist nur aus einer anderen Perspektive gedacht. Und diese Perspektive heißt für mich Enrichment und Empowerment.
Unter Enrichment verstehe ich eine Anreicherung und Ausgestaltung der eigenen Person.
Unter Empowerment verstehe ich eine Erweiterung der eigenen Handlungsmächtigkeit und Autonomie. Daraus kann Selbstwirksamkeit und Verantwortung erwachsen. Konsequent gedacht, resultiert daraus eine Ruhe mit dem wie ich gerade bin. Ich darf so sein. Niemand sagt mir, was das vermeintliche Optimal ist. Denn „optimal“ ist eine Konstruktion. Es existiert nicht. Es gibt keinen fertigen oder optimalen Zustand.

Bild: Julia Rupprecht

Bild: Julia Rupprecht

Entscheidend ist: Was ich mir jetzt erarbeite, ist…
…eine Anreicherung meiner Kompetenzen,
…eine Erweiterung meines Handlungsrepertoires,
…ein neuer Blickwinkel,
…eine neue Position,
…ein neues Gedankengebäude,
…eine veränderte innere Haltung,
…eine Verschiebung in der gefühlten Bedeutung.

Und damit bin ich in Zukunft auf eine neue Weise handlungsfähig. Ich kann’s aber auch genau so machen wie ich es schon immer gemacht habe.
Oder anders gesagt: Dass das Vorhergehende ausgelöscht wäre, ist sowieso nur eine Illusion.
Es existiert im Neuen fort. Ich habe also „nur“ meinen eigenen Möglichkeitsraum erweitert.
Und damit gehe ich von Situation zu Situation.

„In der Summe meiner Durchschnittlichkeiten bin ich fast schon wieder außergewöhnlich.“
In mir spüre ich dieses kleine innere Schmunzeln und denke mir: oh ja.

Zurück zu Malte: Ich hab’ mal überlegt, warum ich finde, dass Malte ein spannender und inspirierender Mensch ist. Neben seiner guten Intuition, seinem scharfen Geist und seiner herzlichen Direktheit ist es vor allem ein Gefühl, das sich mir vermittelt: Das Gefühl, dass Malte da wo er ist, angekommen ist. Aber ohne je stehen zu bleiben.

PS: Nochmal zur Frage, ob es als Trainerin nicht mein Job ist, Menschen dabei zu helfen ihre Durchschnittlichkeiten zu überwinden, um immer außergewöhnlicher zu werden… Mit einer Portion selbstironischer Ehrlichkeit muss ich sagen: Wahrscheinlich bin ich selbst viel zu durchschnittlich dafür. Aber für die Menschen, für die ich einen Unterschied bewirken kann, tu ich es gerne.

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Rückblick und Ausblick

Gerne möchte ich DANKE! sagen. Danke für viel positive und konstruktive Rückmeldung zu meinem Blog und den Artikeln. Danke für viel Inspiration und gute Impulse. Danke für etwa 600 neu hinzugewonnene Blogabonnenten im Jahr 2016. Es freut mich sehr, dass mein kleiner Blog anscheinend für viele Leute neue Gedankenimpulse und Perspektiven bereit hält. Und genau das wünsche ich Ihnen auch für das kommende Jahr 2017: Offene Augen, um neue Blickwinkel und Perspektiven zu entdecken. Offenen Ohren, um neue Positionen und Zwischentöne zu erfahren. Tatkräftige Hände, um etwas zu Guten zu bewegen: Für sich selbst und andere!

Als kleinen Rückblick habe ich besonders beliebte Artikel zusammengestellt. Es sind 12 von über 40 Blogposts. Ich freue mich wenn Sie durchklicken, reinlesen und hängen bleiben.
Die 7-38-55-Lüge: Was es mit diesen ominösen Zahlen auf sich hat und warum sie nicht geeignet sind menschliche Wirkung zu beschreiben.
Lass mich in dir lesen, Baby!: Von der Sehnsucht die Körpersprache des Gegenübers deuten und interpretieren zu können.
Auf welchem Weg zum Ziel?: Wie man Ziele formulieren kann, so dass sie die eigene intrinsische Motivation steigern.
Was ich Dir schon immer mal sagen wollte: Warum Feedback ein mächtiges Instrument ist und wie man durch einen neuen Blickwinkel auf Feedback, Rückmeldungen in einem neuen Licht betrachten kann.
Es gibt immer noch eine Idee mehr: Was divergentes Denken ist und wie kreative Denkformen trainiert werden können.
Fragen über Fragen: Wie man Fragen und verschiedene Fragenformen nutzen kann, um positive Impulse für Gespräche zu setzen.
Kreativ im Team: Welche Kommunikationmaximen helfen kreative Prozesse im Team zu unterstützen und Production blocking zu vermeiden.
Widerstand ist ein Kooperationsangebot: Warum man kommunikativen Widerstand feiern sollte und welches Potential darin liegt.
Wie funktioniert Stimmtraining?: In welchen Bereich Sie trainieren können, um eine klare, klangvolle und tragfähige Stimme zu entwickeln.
Augenschmaus beim Medieneinsatz: Drei konkrete Tipps wie Sie Ihren Medieneinsatz anschaulich und schön gestalten können.
Stark mit Lampenfieber: Wie Lampenfieber zu Stande kommt und wie man trotz Lampenfieber seine Leistungsfähigkeit nutzen kann.
Lach’ dem Säbelzahntiger ins Gesicht: Was Evolutionspsychologie zu erklären versucht, und warum es für unsere menschliche Kommunikation schwierig ist evolutionspsychologische Erklärungsansätze zu verwenden.

Im Bereich Journal schreibe ich regelmäßig Beiträge zu Kommunikationspsychologie, Rhetorik, Stimme, Kreativität und Didaktik. Manchmal sind es auch Off-Topic-Themen, die mich im Leben einfach umtreiben. Alle 1-2 Wochen kommt ein neuer Beitrag hinzu. So versuche ich immer wieder spannende Themen aufzuspüren, und fundiert und interessant aufzubereiten. Wenn Sie diese und weitere Blog-Einträge regelmäßig lesen wollen, so können Sie hier meinen Blog abonnieren:

Singen tut gut und Singen macht Mut!

Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Singen die psychische und körperliche Gesundheit fördert. So führt Singen u.a. zu einer Stärkung des Immunsystems, des Herz-Kreislaufsystems, der Lungenfunktion und des Hormonhaushalts. Mit den körperlichen Effekten sind natürlich auch positive Wirkungen auf die Psyche verbunden. So hilft Singen u.a. bei Stressbewältigung, Depressionen und führt insgesamt zu einem erhöhten Selbstbewusstsein und mehr Zufriedenheit. Und dafür muss man kein großer Star auf der Bühne sein! Diese Effekte sind nämlich an Hobbysängern gut belegt. Doch leider trauen sich immer weniger Leute aktiv zu singen. Singen im Alltag nimmt leider immer mehr ab.

In einem Artikel in der Welt erfahren Sie noch mehr warum Singen gesund ist:
https://www.welt.de/wissenschaft/article1461487/Warum-Singen-gesund-ist.html


Singen macht Spaß und ist gesund! Mit welchen Ideen und Impulsen kann man Singen einen größeren Stellenwert im eigenen Leben zu geben?

  • Singen ist nicht nur talentierten Menschen vorbehalten! Viele glauben, dass man nur singen sollte, wenn man auch eine bestimmte Begabung dafür hat. Doch Singen ist erlernbar! Je mehr man singt, um so besser werden die eigenen Fähigkeiten.

  • Alte Erfahrungen über Bord werfen! Viele berichten, dass es eine Schmach war, im Musikunterricht vorzusingen, nicht in den Schulchor zu dürfen, oder negative Rückmeldungen zur eigenen Stimme zu bekommen. Weg damit! Diese Erfahrungen abhaken, und neue Erfahrungen machen.

  • Schön ist, was gefällt! Wer ist mein Lieblingssänger? Habe ich Lieder die mir besonders gut gefallen? Suchen Sie doch mal bewusst ihr Musiksammlung durch und überlegen Sie, welche Lieder und Interpreten Ihnen besonders gefallen. Dann einfach mal mitsingen.

  • Singen beginnt heimlich! Vor oder mit anderen zu singen, ist für viele ein großer Schritt, den sie sich nicht zutrauen. Deshalb erstmal im Kleinen anfangen: leere Wohnung, warme Dusche, schnelles Auto... es gibt genügend Möglichkeiten erstmal unauffällig zu beginnen.

  • Mitstreiter und Unterstützung suchen! Wenn das Singen Spaß macht, kann man sich professionelle Unterstützung holen. Sei es ein Chor in der Nähe oder ein paar Stunden Gesangsunterricht bei einem Lehrer.

Julia bei einem Konzert. Foto: privat

Julia bei einem Konzert. Foto: privat

Gerade jetzt zur Weihnachtszeit bieten sich viele Gelegenheiten, um mit Ruhe, Entspannung und Freude zu singen. Vielleicht holen Sie, Ihre Familie und Freunde, Musikinstrumente und Weihnachtslieder heraus, und stimmen gemeinsam ein "Stille Nacht, heilige Nacht" oder ein "Oh Tannenbaum" an.

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen singende, frohe und besinnliche Weihnachtstage im Kreis lieber Menschen und einen guten Rutsch in ein zufriedenes, gesundes und erfüllendes Jahr 2017!

 

Als kleine Weihnachtseinstimmung: Frank Sinatra und Bing Crosby aus den 1950er Jahren mit einem Christmas-Special. Ich liebe es den beiden zuzuhören!

Zusammenfassung: Singen stärkt die körperliche und seelische Gesundheit. Diese Effekte sind bei Hobby- und Laiensängern empirisch belegt. Deshalb ist es wertvoll Singen mehr in den eigenen Alltag zu integrieren. Singen Sie alleine, mit anderen zusammen oder unter professioneller Anleitung.

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